Tränengas und Co.

 


Tränengas und Co.

Es war das Jahr 1975, eine Zeit, in der vieles noch neu und unerforscht war. Meine Neugier kannte keine Grenzen; ich musste alles sehen und meine Nase überall hineinstecken.

Mein Freund, der später mein Mann wurde, hatte einen Freund mit einer Kfz-Werkstatt in einer stillgelegten Tankstelle. Wir besuchten ihn oft, wenn wir in der Nähe waren.

Eines Tages musste er uns seine neueste Errungenschaft zeigen: eine Tränengaspistole.

Die Männer hantierten damit herum, machten Witze darüber, was passieren könnte, wenn man das Gas ins Gesicht bekäme.

Doch plötzlich wurde das Szenario ernst. Genau vor meinem Gesicht, vielleicht einen Meter entfernt, ging die Pistole los. Ein Schuss, direkt in mein Gesicht. Etwas traf meine Zähne, aber zum Glück blieben sie heil. Doch meine Augen brannten, ich schrie und konnte nichts mehr sehen.

Die Männer reagierten schnell, brachten mich ins Badezimmer und spülten meine Augen mit Wasser. Währenddessen beschimpften sie sich gegenseitig, wie man nur so unvorsichtig mit einer Waffe umgehen könne.

Zum Glück musste ich nicht ins Krankenhaus, und alles ging glimpflich aus. Aber dieser Moment bleibt mir bis heute in Erinnerung.

Seitdem habe ich Angst vor Waffen und Feuerwerk, doch das hielt mich nicht davon ab, viele Jahre später im Schützenverein zu sein. Es war eine tolle Zeit.  Interessanterweise war ich damals die einzige Frau im Verein. Damals saßen die Damen noch zusammen, bastelten, probierten Rezepte aus oder machten ein Kaffeekränzchen.

Tja ich hab ja schon gefährlich gelebt.  Bei mir war ja immer irgendwas los.

Es war ein festlicher Abend, und die Stimmung war ausgelassen. Freunde und Familie hatten sich versammelt, um gemeinsam zu feiern. Die Sektflaschen wurden geöffnet, und die Korken flogen durch die Luft. Plötzlich, wie aus dem Nichts, traf mich ein Sektkorken direkt am Auge. Der Schmerz war sofort da, und ich wusste, dass etwas nicht stimmte.

Meine Freunde und Familie reagierten schnell und brachten mich ins Krankenhaus. Dort wurde ich gründlich untersucht. Die Diagnose: ein blaues Auge und eine Augenklappe, die ich für einige Zeit tragen musste. Es war eine schmerzhafte und unangenehme Erfahrung, aber zum Glück war nichts Ernsthaftes passiert.

Trotz dieser Erfahrung habe ich meine Freude an festlichen Anlässen nicht verloren. Und jedes Mal, wenn ich eine Sektflasche sehe, erinnere ich mich an diesen Abend und bin ein wenig vorsichtiger.