Fusselbirne
Nach meiner Jugendzeit habe ich mir geschworen, nie wieder kurze Haare. Wie schon erwähnt war mein Vater, gelernter Herren-Friseur, dafür verantwortlich
Vorher
SiSi
Vorher
nichts sitzt mehr
Vorher
nur noch Fusseln
Vorhee
Lang ist es her
40 Jahre habe ich meine dünnen Haare versucht zu züchten. Sie haben viele Haare, aber jedes Haar sehr dünn, sagte früher mal eine Friseurin, riet mir zur Dauerwelle. Ok, dann machen wir da. Habe seither alle halbe Jahr eine neue Welle gebraucht. Mit den Jahren hatte ich alle Dauerwellen, die so gemacht wurden, durch. Nur ganz wenige Wellen hielten bei mir, auch die Wickeltechnik hat sich verändert und die jungen Friseusen können das eigentlich nimmer mehr. Letztendlich waren meine Spitzen kaputt, mussten wieder geschnitten werden, natürlich mehr als nur die Spitzen, so konnten die Haare nicht richtig lang werden. Zumal kam dann noch Farbe dazu . Da dachte ich mir, ich probiere es mal mit anderen Produkten. Ich habe mich durch zig Shampoos und Spülungen getestet, immer auf der Suche nach dem Wundermittel für volles, gesundes Haar. Manchmal schien es sogar zu wirken, doch der Glanz war meist nur von kurzer Dauer. Ich habe alle möglichen Hausmittel ausprobiert, von Olivenöl über Eier bis hin zu Bier – alles in der Hoffnung, dass meine Haare irgendwann wieder richtig schön und kräftig werden.
Dann kam der Trend mit den Haarölen, und ich dachte, vielleicht könnte das helfen. Ein bisschen von dem Öl auf die Spitzen, das musste doch fruchten! Aber auch das brachte nicht den gewünschten Effekt. Schließlich entschloss ich mich, einfach die Chemie wegzulassen und nur noch Naturprodukte zu benutzen. Doch auch hier war ich schnell enttäuscht, denn die Ergebnisse waren nicht das, was ich mir erhofft hatte.
In all den Jahren habe ich mir auch ein paar richtig große Veränderungen gegönnt. Ich wagte den Schritt, die Haare schulterlang zu schneiden und dachte, vielleicht wuchs es dann schneller und gesünder nach. Doch nichts, am Ende waren es immer noch die dünnen, schüchternen Strähnen, die das Licht kaum einfingen. Der Weg schien endlos, und mit jedem Friseurbesuch war ich etwas frustriert.
Hinzu kam, dass ich mich oft mit anderen verglichen habe, deren Haare so glänzend und voluminös erschienen. Das machte es nicht einfacher. Ich beschloss, weniger zu vergleichen und stattdessen mich selbst zu akzeptieren. Schließlich habe ich gelernt, dass ich nicht die Einzige bin, die mit einer solchen Haarreise zu kämpfen hat. Es gibt viele, die ähnliche Geschichten haben. Vielleicht ist es nicht das identische Ergebnis, das zählt, sondern die Erfahrung und die kleine Freude, die wir aus unseren kleinen Haarritualen schöpfen können.
So stehe ich also hier, nach 40 Jahren voller Höhen und Tiefen, und betrachte meine Haare mit einer neuen Perspektive. Sie mögen dünn sein, aber sie sind ein Teil von mir. Und das ist am Ende viel wichtiger als alles andere.
Das nächste Mal beim Friseur werde ich ihnen einfach eine Chance geben, sich selbst auszudrücken – und vielleicht, nur vielleicht, entdecken wir gemeinsam das Geheimnis für ein bisschen mehr Fülle. Gesagt, getan....
In letzter Zeit habe ich durch meine Grunderkrankung und die Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten viel Haar verloren.
So konnte es nicht weitergehen. Nach einem Urlaub, in dem mich mein Haar extrem genervt hat, fuhr ich nach Berlin, um meinen Sohn und meine Enkeltochter nach Hause zu bringen.
Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Ein Salon, der mir schon länger ins Auge gefallen war, sollte meine Wünsche erfüllen.
Sofort und ohne Umschweife, bevor ich es mir anders überlege.
SiSi
Nachher
Nachher
Nachher
Direkt noch vor dem Salon