Täglicher Wahnsinn KW 48

Juhu, endlich scheint wieder die Sonne. Es ist wahrscheinlich, dass sich viele Menschen ähnlich fühlen, denn oft spiegelt die Stimmung das Wetter wider. Doch das war nur ein kurzer Moment, denn bald zog es sich wieder zu und später begann es zu regnen.

Wenn ich jünger wäre – ja, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre – würde ich in eine Region ziehen, die Wärme und Sonnenschein bietet. Ein befreundetes Ehepaar, noch im Berufsleben, ist an den Balaton ausgewandert. Ich höre nur Gutes von ihnen, sie wollen nie wieder zurück nach Deutschland. Alles, was man zum Leben braucht, ist vorhanden, Ärzte etc. Viele Deutsche leben mittlerweile dort. Das Leben ist ruhiger und günstiger als hier bei uns. Ich habe drei große Umzüge hinter mir, von den vielen kleinen ganz zu schweigen, aber mittlerweile fühle ich mich zu alt für diesen Kram. Außerdem würde ich nach Süditalien ziehen, denn dorthin zieht es mich mein Leben lang.

Am Donnerstag habe ich meinen neuen Staubsauger, nach einigem Kampf, erst einmal wieder in die Ecke gehängt. Aufstellen ist keine Option, da es kein Standmodell, sondern ein Schultergerät ist. Im Media-Markt schien er noch praktisch, doch zu Hause stellte sich heraus, dass er einfach zu schwer für mich ist. Ich werde mir wohl doch wieder einen Nachläufer anschaffen müssen.

.....wie war das mit Black Friday, um 62 % heruntergesetzt, ich hab zugeschlagen. Aber wieder keinen Hund. Einen mit Akku, der 40 Min hält. Passt

Wat mutt dat Mutt, sagt der Norddeutsche.

Jetzt oder nie gut Kohle gespart. Bin ja auch nicht Rockefeller. 

Ich hasse diesen täglichen Wahnsinn.

Aufstehen, Toilette, Bad, Küche, Werkstatt, wieder Toilette, zurück in die Werkstatt, Wohnzimmer, Küche, dann ist es gleichgültig, und schließlich ins Bett – Tag für Tag. Ich bin jetzt noch ziemlich fit; das kann doch nicht alles gewesen sein. Soll das wirklich so weitergehen, bis ich umfalle?

Meine Kinder teilen Bilder von ihren Erlebnissen, und ich muss zugeben, dass ich etwas neidisch bin. Natürlich ist es ihr Leben, aber es macht mich traurig, nicht daran teilhaben zu können.

EIGENTLICH könnte ich noch einige schöne Jahre erleben. Soll ich jetzt lachen? Ich kann nur hysterisch schreien. Alles ist so festgefahren, ich komme aus dieser Tretmühle nicht heraus.

Da beginnen die Gedanken, sich zu drehen....

Hat eines meiner Kinder je darüber nachgedacht, was geschieht, wenn es mir einmal wirklich schlecht geht? Wer wird dann für mich da sein, wer wird sich kümmern? Eigentlich will ich mir darüber keine Gedanken machen. Eigentlich.....

Meine Tochter sagte vor 50 Jahren: „Mama, wenn du einmal Hilfe brauchst, bin ich für dich da“. Aber wie steht es heute damit? Sie vergisst meinen Geburtstag, meldet sich erst, wenn sie einen Anpfiff 

vom Bruder, also ihrem Halbbruder, bekommen hat. Ich nehme solche Anrufe nicht mehr entgegen. Sie sind nicht gut für mich; sie regen mich nur auf und nehmen mir die Luft. Entweder sie bewältigt es selbstständig, oder sie sollte es besser bleiben lassen.